Vergangenen Sonntag ist in der bis zum letzten Platz gefüllten Jakobuskirche dessen 26. Pfarrer, Pfarrer der Kirchengemeinde Fambach mit dem Ortsteil Heßles, Dr. Michael Glöckner, von Dekan Ralf Gebauer verabschiedet und von seinen Aufgaben als solcher entbunden worden. Ein Abschied als Pfarrer einer Gemeinde unserer Landeskirche Kurhessen-Waldeck und ein Neuanfang als Dekan des Stadtkirchenkreises Kassel. Zu seinem Amt als Gemeindepfarrer war Dr. Glöckner, der vor kurzem erst promoviert hat, als stellvertretender Dekan und katechetischer Studienleiter des Kirchenkreises tätig. All` jene, die zu diesem Verabschiedungs-Gottesdienst kamen, um Abschied von Herrn Glöckner zu nehmen, dem sie in den 13 Jahren seines Wirkens auf unterschiedlichen Ebenen begegnet sind, taten dies auf verschiedene Art und Weise. Bei allen jedoch, war eine große Achtung und Wertschätzung seiner Leistung, eine Wertschätzung seiner Person, seines offenen Umganges mit den Menschen vernehmbar. So ließ als erster Ralf Peter Schmidt, als Kirchenvorstandsmitglied und gleichzeitig Bürgermeister der Gemeinde, dies in seiner Rede anklingen. Es verabschiedeten sich weitere Bürgermeister, der vorherige sowie der vorvorherige und jetzige von Breitungen, ja sogar der Bürgermeister von Läane-Nigula, der Partnergemeinde des Kirchenkreises aus Estland, der extra mit Pfarrer Leevi Reinaru angereist war. Aber nicht nur Bürgermeister ergriffen das Wort, nein ganz im Gegenteil, auch der Vorgänger von Pfarrer Glöckner, Pfarrer Klaus Fischer, jetzt im Ruhestand, war gekommen und philosophierte über das Amt des Pfarrers. Leiterin und Förderverein sowie Kinder der Ev. Kindertagesstätte „Katharinenheim“ nahmen Abschied und brachten Ihren Dank in Worten und Gesang zum Ausdruck. Kirchenchor und Männerchor taten dies ebenso, es folgten Frauenchor und die Famberg-Musikanten, die den Gottesdienst ebenfalls musikalisch mit ausgestalteten. Nicht zu vergessen Kantor i.R. Christian Glöckner, Vater von Pfarrer Glöckner, an der Orgel und als Kirchenchorleiter fungierend. Frauenhilfe, die Freiwillige Feuerwehr und der Kirmesverein schlossen sich an. Manch` kleine Anekdote regte zum Schmunzeln an und überdeckte so etwas die Wehmut, die bei aller Dankbarkeit und Herzlichkeit mitschwang. Auch die überreichten, wohl überlegten und gut ausgesuchten Geschenke taten mitunter ähnliches. In dem fast zweistündigem Gottesdienst, der sehr emotional war, hielt Pfarrer Glöckner selbst die Predigt.* Auch er nahm Abschied mit großer Dankbarkeit, brachte seine Freude an dem Miteinander zum Ausdruck, ein Geben und Nehmen, eine gesegnete Zeit, so seine Worte. Auch seiner Familie, Ehefrau Ina und den 4 Buben wäre in der Gemeinde viel Herzenswärme entgegen gebracht worden. Am Ausgang wurde die Hand gereicht, umarmt, die eine oder andere Träne floss -auch schon während des Gottesdienstes- und eingeladen, im benachbarten Gemeindehaus bei Kaffee und Kuchen noch etwas zu verweilen und ins Gespräch zu kommen. Der promovierte Theologe bleibt unserer Landeskirche erhalten und wer weiß, vielleicht besucht er unsere Kirchengemeinde irgendwann als Bischof, spätestens jedoch, wenn die Um-u. Neugestaltung der Sakristei und des Chorraumes der Jakobuskirche abgeschlossen sind, wurde versprochen. Der jetzige Bischof Prof. Dr. Martin Hein war in puncto Nachfolge nicht untätig und hat für baldigen Ersatz des scheidenden Pfarrers gesorgt, den er zum Dekan berufen hat. Am 1. November diesen Jahres wird Milina Reichardt-Hahn, als erste Pfarrerin in der 400-jährigen Geschichte unserer Kirchengemeinde ihren Dienst antreten und in das Pfarrhaus am Berg einziehen, so die „frohe Botschaft“ unseres Dekans Herrn Gebauer.
*Die Predigt kann unter der Rubrik Predigten nachgelesen werden.