Jakobuskirche_Innenansicht Wie die Wernshäuser Kirche ist auch unsere Kirche wahrscheinlich eine Wehrkirche. Noch heute heißt die Gegend unterhalb der Friedhofsmauer „an der Lampert“, heißt an der Landwehr. Dort soll auch die erste Heidenpredigt gehalten worden sein. Die heutige Kirche entstand in 3 Bauperioden:

BaugeschichteJakobuskirche

I. Bereits 1183 wurde eine Kapelle zu Vanebach erwähnt, wahrscheinlich die heutige Sakristei (im romanischen Baustil).

II. Ungefähr um 1300 wurde die Kirche etwas über die heutige Seitentür hinaus erweitert und der Kirchturm erhöht (im gotischen Baustil). Wahrscheinlich standen in dieser Kirche drei Altäre, denn die Kirche war drei Heiligen geweiht – St. Philippus, Jacobus und Vincens – (Inschrift der größten Glocke)

III. Im Jahre 1617, also in der evangelischen Zeit, wurde die Kirche um das Kirchenschiff erweitert, um Sitzplätze zu schaffen. Die Erneuerung wurde im Renaissancestil durchgeführt. Die lateinische Inschrift über der Seitentür berichtet von diesem Kirchenbau im Jahre 1617. Über dem Haupteingang vorne befindet sich das hessische Wappen.

Kunstgegenstände

1. Kanzel und Altar

Kanzel Die Kleinodien dieser Kirche sind vor allem die Kanzel, der Kanzeldeckel und der Altar, geschaffen von einem Fambacher Kunstschreiner Franz Heller. Ihre Schönheit liegt in der Intarsienarbeit / Einlegearbeit. Diese Kunst hatte er auf Wanderschaft in Frankreich kennengelernt. Sieben heimische Hölzer wurden verwendet, u.a. Birke, Linde, Eiche, Nussbaum. Außerdem hat er an versteckten Stellen grünes Holz eingearbeitet, welches aus Frankreich stammte. Hier ist besonders das schöne Maiglöckchen am Fuße der Kanzel hervorzuheben.

Franz Heller soll aus Dankbarkeit für eine Errettung auf der Wanderschaft in je drei Jahren nachfolgende Stücke geschaffen haben:

1617 – die Kanzel
1620 – den schönen Kanzeldeckel mit 7 Ecken
1623 – den Altar

Die übrigen Verzierungen an den Emporen stammen ebenfalls von ihm. Als er 1635 starb, wurde er in der Kirche – wie das Kirchenbuch berichtet – aufgebahrt. Sein Todesdatum steht oben an der mächtigen eichenen Säule.

2. Taufstein

Taufstein Auch der Taufstein, geschaffen aus einem einzigen Sandstein im Jahre 1629 von einem unbekannten Künstler, ist ein schönes Kunstwerk im Renaissancestil. Am Tauftrog befinden sich kleine zierliche Reliefs, welche das heilige Geschehen darstellen, am Schaft sind die vier Evangelisten dargestellt.

3. Wappen

Am ehemaligen Herrenstuhl wurde für die Besitzer von Schloß Todenwarth, ein auf Holz gemaltes Wappen, eingefasst von den Gestalten zweier Kaiser und den Wappen der 7 Kurfürsten, angebracht.

4. Bilder

Die großen Gemälde an der Decke sind, teils auf Holz, teils auf Leinwand, im Jahre 1778 von den Gebrüdern Leyh aus Tann gemalt worden. Bilder der Gestalten des alten und neuen Testamentes finden wir an den Emporen.

5. Pfarrergräber

In der Kirche befinden sich vier Pfarrergräber. Interessant ist der Grabstein von Pfarrer Caspar Rumpach, der von 1634 bis 1684, also 50 Jahre, Pfarrer in Fambach war und die Schrecken des 30-jährigen Krieges mit seiner Gemeinde erlebte, wie das Kirchenbuch berichtet.

Grabstein von Pfarrer Caspar Rumpach Der Grabstein lag vor dem Taufstein und wurde nun im Kirchenschiff aufgestellt. Seine Inschrift lautet: „Hier liegt und ruht Caspar Rumpach, welcher gehabt hat Pfarr` und Wach` in dieser Kirche 50 Jahre. Das sag` ich Dir Leser fürwahr: Er hat Gottes Wort und Luthers Lehr` geführt, gelehrt, gelitten sehr. Dafür hat er des Himmels Kron erlangt zum ewigen Gnadenlohn. Jetzt ist er in Gottes Hand und lebt in der Lebenden Land.“

 

6. Gedächtnisstätte

Die ehemalige Sakristei wurde zur Gedächtnisstätte umgewandelt. Das Kruzifix schnitzte ein Künstler aus dem Erzgebirge, namens Walter Einer.

7. Orgel

Orgel

Die Orgel mit schönem, kraft- und schwungvollem Prospekt (im Barockstil) passt sich gut in den Charakter der Kirche ein.

 

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